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Kultur | Schwäbisch Gmünd

So eisig wie damals am Delaware-​Fluss. LEUTZE Club stimmt sich mit einer Collage auf den noch einige Jahre entfernten 200. Geburtstag des Malers ein

Eingereicht von »LEUTZE Club Schwäbisch Gmünd« am Donnerstag, 24. Dezember 2009

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Bei klirrender Kälte wie vor 233 Jahren, als George Washington den mit Eisschollen bedeckten Delaware-​Fluss überquerte, trafen sich die Mitglieder des LEUTZE Clubs Schwäbisch Gmünd im Goldenen Anker in der Weststadt zur Weihnachtsfeier.

SCHWÄBISCH GMÜND (hei). Robert Nachtigall, Karikaturist aus Waldstetten, fertigte eine Collage nach dem Vorbild von Leutzes „Washington Crossing“ an. Sie zeigt die sieben Gründungsmitglieder und drei weitere Mitglieder des Clubs, wie sie in einem Boot die vereiste Rems überqueren und kräftig rudern, um in Schwäbisch Gmünd das Bicentennial 2016 einzuläuten – den 200. Geburtstag des Malers. Dr. Alan F. Hickman, der „Vice-​President“ des LEUTZE Clubs, ist in dieser Collage der Gmünder „Washington“, der seine Crew anspornt, weitere Leutze-​Projekte in Angriff zu nehmen. Vorsitzende Heidrun Irre hält die Flagge der ehemaligen University of Maryland University College Schwäbisch Gmünd, aus deren Reihen die Clubmitglieder stammen. Vor ihr steht Peter Irre und am Bug des Bootes sitzt im roten Mantel mit weißem Besatz und roter Zipfelmütze der Weihnachtsmann, alias Ulrike Köhler, der bzw. die bei den Weihnachtsfeiern immer diese Rolle übernahm. Mit Ulrike Köhler und Dr. Dieter Rodi, der kräftig am Rudern ist, befinden sich zwei Ur-​Gmünder im Boot. Renate Schommer, das älteste Clubmitglied, rudert trotz ihres fortgeschrittenen Alters auch kräftig mit und beteiligt sich immer wieder mit neuen Ideen oder Spenden an den Projekten. Irma Rohner-​Rigassi und Maria Fassbender halten die beiden Leutze-​Straßenschilder in den Händen und weisen auf das erste gemeinsame Projekt des Clubs hin, nämlich die Finanzierung der Zusatzschilder in der Leutzestraße und der Kleinen Leutzestraße in Schwäbisch Gmünd. Lynne Hoch und Marilee Rothaupt, die kleine amerikanische Flaggen in den Händen halten, sind zwei Amerikanerinnen, die schon seit Jahrzehnten in Schwäbisch Gmünd leben und im Freundeskreis der ehemaligen UMUC SG tätig waren. Frau Hoch war Präsidentin des Freundeskreises. Somit symbolisieren die Insassen die enge deutsch-​amerikanische Freundschaft, die in der Stauferstadt schon in der Zeit von 1951 bis 1991 in der Bismarck Kaserne eine wichtige Rolle spielte. Diese lange Tradition wurde in den zehn Jahren der UMUC SG intensiv fortgesetzt und wird nun vom LEUTZE Club weitergepflegt. Auf dem Boot ist Gmünds Wappentier als goldenes Einhorn dargestellt, so wie es im Maryland-​Banner einst zu sehen war. Es zeigt mit dem Horn Richtung Westen, denn dort auf dem Ufer befindet sich das Geburtshaus von Emanuel Leutze, das im Entengraben (heute an der Ecke Kalter Markt zur Rinderbacher Gasse 15) stand, allerdings 1891 abgetragen wurde. Eine Gedenktafel erinnert an diesen geschichtsträchtigen Ort. Im Hintergrund sind zwei Gipfel der Drei-​Kaiserberge zu erkennen, der Rechberg und der Hohenstaufen. Auch diese sind nicht zufällig in die Collage eingearbeitet worden. Leutze hatte nach einem seiner Besuche in der schwäbischen Heimat ein Ölgemälde „Der Hohenstaufen“ gemalt, auf dem auch die Burg auf dem Gmünder Hausberg zu sehen ist, damals noch in voller Pracht. Das Gemälde befindet sich im Besitz der Century Association New York. Es ist keine genaue topographische Wiedergabe der Gegend, aber ein Beweis für Leutzes Verbundenheit mit seiner schwäbischen Heimat. Des Weiteren zeugt eine Bleistiftzeichnung „Rechberg, von Kloster Lorch aus“ vom 29. Augst 1854, die sich in der Graphischen Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart befindet, von Leutzes Heimatverbundenheit. Der Weihnachtsmann passt übrigens sehr gut in dieses Boot, da die historische Überquerung an Weihnachten stattfand. In der Nacht vom 25. zum 26. Dezember 1776 setzte der General bei Schnee und Eisregen über den Delaware und erzielte mit 2400 ausgehungerten, halb erfrorenen und in Lumpen gekleideten Soldaten in Trenton seinen ersten wichtigen Sieg über die mächtige britische Armee und stärkte zum ersten Mal das nationale Selbstbewusstsein der jungen Nation, welche ihre Unabhängigkeit zwar schon am 4. Juli 1776 erklärt, jedoch noch nicht errungen hatte. An der Stelle, wo Washington den Delaware überquerte, befindet sich heute der Washington Crossing State Park in Pennsylvania. Dort wurde am 5. Juli 1975 eine 30 Tonnen schwere Skulptur aus Indiana-​Kalkstein zur Bicentennial-​Feier der amerikanischen Unabhängigkeit eingeweiht, die nach Leutzes Gemälde im Metropolitan Museum of Art in New York geschaffen wurde.

Viele Neuigkeiten und Grüße auch aus der Ferne

Dr. Alan Hickman sollte mit dem Eurostar aus London anreisen, doch der Temperaturunterschied zwischen der plötzlich einbrechenden Kälte in Frankreich und der warmen Luft im Tunnel unter dem Ärmelkanal hatte den Zugverkehr lahmgelegt. So musste Dr. Gary Anderson, der vom Bodensee angereist war, als stellvertretender „George Washington“ bei der Enthüllung des Kunstwerks einspringen. Viele Neuigkeiten und Grüße waren im Vorfeld aus weiter Ferne per E-​Mail angekommen. Es war die Zeit des Jahres, wo man über die Vergangenheit nachdenkt und Pläne für die Zukunft schmiedet.

heidrunirre LEUTZE Club Schwäbisch Gmünd
Anwanderweg 16, 73525 Schwäbisch Gmünd
Telefon: 07171 68952

gegründet am 24. Mai 2008; 7 Gründungsmitglieder; 15 Mitglieder (Stand Mai 2018)

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